Der Exkursionsbus war gut besetzt, was von großem Interesse an dem Thema der ländlichen Versorgung mit Waren des tätglichen Bedarfs zeugt. Zu den insgesamt 19 Teilnehmern zählten Fachbeiratsmitglieder sowie Bürgermeister und Ortsteilbürgermeister aus den Landkreisen Gotha und Ilm-Kreis und der Stadt Erfurt.
Die LEADER-Region Delitzscher Land ist mit ca. 58.000 Einwohnern überwiegend ländlich geprägt. Als Fahrradregion mit wertvollen Naturlandschaften ist sie in das touristische Konzept „Leipziger Neuseenland“ eingebunden.
Der Verein Delitzscher Land e. V. arbeitet nach folgendem Leitbild:
Mit eigener Energie – Wirtschaftskraft im ländlichen Raum stärken
Mit eigener Energie – l(i)ebenswerte Region für Jung und Alt gestalten
Mit eigener Energie – Bergbauregion zur Seenlandschaft entwickeln
Seit 2009 beschäftigt sich das Regionalmanagement der LAG Delitzscher Land mit dem Thema der Nahversorgung im ländlichen Raum. Die Regionalmanagerin, Ilka Prautzsch, erläuterte, woraus es ankommt, um sich erfolgreich der Herausforderung der unterversorgten Räume zu stellen:
1. Akteure in der Region mit wirtschaftlichem Interesse
2. Anschub sollte von den Gemeinden selbst kommen
3. Professionelle Beratung und eine wirtschaftliche Kalkulation
4. breites, flexibles Angebot mit einer Bündelung möglichst vieler Funktionen
Begleitet durch professionelle Hilfe des City Brokering Management (CBM) Instituts wurde die Nahversorgungssituation in der LEADER-Region untersucht und für einen unterversorgten Raum um die Gemeinde Neukyhna das Konzept "Bring- und Lieferservice Dorfladen Neukyhna" erarbeitet.
Bürgermeisterin Christine Lösch hofft, den Dorfladen Neukyhna Anfang 2012 in Betrieb nehmen zu können. Für die Lagerung der Produkte nutzt sie die eigenen Kellerräume ihres privaten Wohnhauses im Ortsteil Kyhna. Die Waren wird sie direkt an die Haustür liefern. Für die Sortimentsbestellung bezieht Frau Lösch regionale Versorger/Produzenten ein wie den Kartoffelhof Lienig, einen Wurstproduzenten, Spargelhof, Obsthof und eine Gärtnerei.
Die Exkursionsgruppe erhielt wertvolle Tipps und Hinweise zur recht komplexen Planungsphase. Thorsten Rohé (CBM Institut) betonte, dass wettbewerbsfähige Versorgungslösungen immer individuell auf die Region zugeschnitten sind.
Eine weitere Station der Exkursion war die Biogasanlage in Ochelmitz der Agrargenossenschaft eG Jesewitz. Dort erläuterte Herr Dr. Reiner Dietrich, wie die Abwärme der Biogasanlage zur Aufzucht von afrikanischen Welsen genutzt wird. Weiterhin wird der gesamte Ort Ochelmitz mit Wärme der Biogaslange versorgt.
