Wandersleben - MENANTES-Literaturgedenkstätte

 
 

Die Kirchgemeinde Wandersleben bemüht sich mit ihrem MENANTES Förderkreis seit Jahren erfolgreich um interessante kulturelle Angebote im ländlichen Raum in der Kulturlandschaft zwischen Erfurt, Gotha und Arnstadt. Im Sommer 2002 haben einige engagierte Wanderslebener diesen Förderkreis ins Leben gerufen. Deren Ziel war und ist es, den wohl berühmtesten Sohn Wanderslebens, den Dichter Christian Friedrich Hunold (*1680 in Wandersleben/+1721 in Halle a. d. Saale), der auch unter dem Namen MENANTES bekannt ist, vor dem Vergessen zu bewahren und ihn in angemessener Weise zu würdigen.

Am 7. September 2003 wurde nach einem feierlichem Konzert der Thüringen Philharmonie Gotha-Suhl das Denkmal eingeweiht. Im Jahr 2005 wurde das ehemalige Stallgebäude des Pfarrhofes zur MENANTES-Literaturgedenkstätte ausgebaut. Gleichzeitig wurde zu seinem 325. Geburtstag ein Festjahr gestaltet und zu einer wissenschaftliche Tagung nach Wandersleben eingeladen. Seit 2006 wird alle 2 Jahre der Menantes-Literaturpreis für erotische Dichtung vergeben.

Jedes Jahr lädt der Menantes-Förderkreis der evangelischen Kirchgemeinde zu zahlreichen Vorträgen, Lesungen und Konzerten ein. Das aktuelle Jahresprogramm finden sie hier.

In Zukunft soll die Gedenkstätte weiter ausgebaut und entwickelt werden. Hierzu wurde vom Förderkreis das Projekt "Liebe zum Buch - Lesen ist Zukunft" ins Leben gerufen. Mit Hilfe ein interaktiven Ausstellung soll dabei die Entwicklung des Buchdrucks im Zeitalter des Barock und der Frühaufklärung aufgezeigt werden. Die Wechselwirkungen von schriftstellerischer Tätigkeit und den Handwerkern, die zur Buchherstellung nötig waren, sollen informativ und in einzelnen Mitmachstationen aufgezeigt werden.

Folgende Mitmachstationen sind vorgesehen:

1. Federkiel und Tinte:
Durch die Handhabung dieser Schreibutensilien soll der Besucher den Schreibvorgang der Barockzeit nachempfinden und Informationen über Tintenrezepte und Techniken der Federkielbearbeitung erhalten.

2. Papierherstellung:
Der Besucher kann mit Schöpfrahmen und Papierflocken selbst Papier herstellen, um den mühevollen Prozess der Papierherstellung nachzuvollziehen. Hinweise auf lokale Papier-mühlen (Manufakturen) des 17./18. Jahrhunderts werden gegeben und über die damalige Herstellungsweise informiert.

3. Buchdruck:
Mit einer nachgebauten Buchdruckpresse und vorbereiteten Schriftsätzen wird das Wirken des Buchdruckers vorgestellt. Gleichzeitig können auch Radierungen gedruckt werden, die das Wirken des Kupferstechers (Buchillustrators) aufzeigen

Die interaktive Ausstellung soll in Zukunft in einem neuen Ausstellungspavillon untergebracht werden und  das bestehende Angebot der Gedenkstätte mit Informationen zum Druckgewerbe im Zeitalter des Dichters Menantes und innovativen Mitmachstationen ergänzen. Damit wird die touristische Attrativität im ländlichen Raum erhöht und zugleich die Lebensqualität im Ort gesteigert.

Das Projekt unterstützt damit die Ziele der Regionalen Entwicklungsstrategie in den Handlungsfeldern „Tourismus“ und „Wirtschaft, Forschung und Entwicklung“.

Die bereits bestehende Menantes-Literaturgedenkstätte am Pfarrhof Wandersleben hat durch ihre vernetzende Tätigkeit eine Leuchtturmfunktion (deutschlandweite Wahrnehmung, Zusammenarbeit mit der Literaturszene, Zusammenarbeit mit der Literatur- und Musikwissenschaft und mit Schulen). Diese Funktion soll mit mit dem Bau des Ausstellungspavillons und der Umsetzung des geplanten Ausstellungskonzepts weiter profiliert werden.

Förderprogramme: Dorferneuerung und -entwicklung, Innovative Vorhaben

http://www.menantes-wandersleben.de