Feierliche Übergabe von Förderurkunden am 25. August 2011 in Grabsleben

Thüringens Agrarminister Jürgen Reinholz würdigte die Arbeit der Thüringer Regionalen Aktionsgruppen (RAGn) zur Entwicklung des ländlichen Raums. So sind rund 700 Ehrenamtliche in den RAGn tätig, um nicht zuletzt darüber zu entscheiden, welche Infrastrukturvorhaben mit Fördermitteln unterstützt werden sollen. Mit der Initiative LEADER unterstützt die Europäische Union seit 1991 die Entwicklung im ländlichen Raum. In Deutschland sind die Bundesländer mit der Gestaltung und Durchführung des Programms betraut. „LEADER ist in Thüringen eine Erfolgsgeschichte, und die muss weiter gehen“, so Reinholz.

Der Vorstand der RAG Gotha – Ilm-Kreis – Erfurt und stellvertretender Landrat des Landkreises Gotha, Helmut Marx, freute sich über die Zusage des Ministers, am Donnerstag in Grabsleben drei Förderbescheide im Wert von insgesamt 183.400 Euro zu übergeben. Marx betonte, dass alle drei Vorhaben in beispielhafter Weise zeigen, „wie ländliche Entwicklung mit der LEADER-Methode unterstützt werden kann und dabei Eigeninitiative, Kooperation und Innovation im Mittelpunkt stehen.“ Die Stärkung des Lebensraumes Dorf stehe bei allen Entscheidungen der RAG im Vordergrund.

Anderswo wandern die Landbewohner ab – nicht so in Grabsleben. Hier hat sich die Einwohnerzahl seit 1990 mehr als verdreifacht, auf heute 450 Bewohner. Um noch mehr Leben in den Ort zu bringen, soll nun ein historischer Dreiseitenhof schrittweise zum Gemeindezentrum umgebaut werden. In der ersten Phase wird das ehemalige Wohnhaus für rund 320.000 Euro grundsaniert und dem neuen Nutzungszweck angepasst. Knapp die Hälfte der Investitionssumme stammt aus dem LEADER-Budegt der RAG Gotha – Ilm-Kreis – Erfurt. Das Dorf wird vom Ausbau mehrfach profitieren: Der Hof bietet Platz für Turngruppen und andere Vereine, Seniorennachmittage, Versammlungen, Kinderbetreuung und einen Jugendclub. Daneben werden ein barrierefreies Friseurgeschäft, ein Zimmer für den Ortsbürgermeister sowie eine Wohnung geschaffen. Projektträger ist die Gemeinde Drei Gleichen. Insgesamt werden in den kommenden Jahren rund 840.000 Euro in das Gemeinschaftshaus investiert. Für den ersten Bauabschnitt überreichte Minister Reinholz einen Fördercheck in Höhe von 151.100 Euro.

Einen weiteren Förderbescheid über 23.400 Euro überreichte Minister Reinholz den Inhabern der Mühlenhof Bosse GbR mit Sitz in der Fahner Höhe. In Döllstädt wird eine marode Scheune zur Lager- und Verkaufshalle für Obst umgebaut, die näher an der Plantage liegt als die alte, so dass Umweltbelastungen reduziert werden. Oliver Bosse stellt sich vor, „die sanierte Scheune zukünftig als Vermarktungsstandort für Äpfel, Spargel, Süßkirschen und sogar für Aprikosen zu nutzen.“ Die Fahner Höhe, an dessen Fuß die Gemeinde Döllstädt liegt, ist schon seit jeher ein bekanntes Obstanbaugebiet und beliebtes Wanderland.

Mit der dritten Förderzusage in Höhe von 8.900 Euro wird das Deutsche Bratwurstmuseum in Holzhausen einen zusätzlichen Ausstellungsbereich errichten. Das 1. Deutsche Bratwurstmuseum hat sich zum Ziel gesetzt, das Thüringer Kulturgut Bratwurst in all seinen Facetten darzustellen. Dies wird bereits mit dem Museum und den attraktiven Außenanlagen, auf denen z.B. die größte begehbare Bratwurst der Welt steht, erfolgreich umgesetzt. Mit dem Vorhaben „Fußballwurst“ wird der vorhandene Themenpark zur Thüringer Bratwurst sinnvoll und erlebnisreich ergänzt. Die Freunde der Thüringer Bratwurst e.V. freuen sich über viele Besucher zur feierlichen Einweihung des Projekts „Fußballwurst“ am 30.09.2011.

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