Es ist wieder soweit! Nach dem großen Zuspruch der letzten Jahre steigt am Freitag, dem 19.08.2011 die 6. Auflage der Fledermausnacht des Ilm-Kreises. Eine Kooperation zwischen der Interessengemeinschaft Fledermausschutz und -forschung in Thüringen e. V., der unteren Naturschutzbehörde des Ilm-Kreises, der ev. Kirchgemeinde Sankt Otmar in Dosdorf und dem NABU Ilmkreis e. V. macht es wiederum möglich, dass das Treiben in einer der größten Wochenstuben des Großen Mausohrs in Thüringen hautnah vermittelt werden kann. Dabei wird die Dorfkirche in Dosdorf bei Arnstadt ab 19:00 Uhr zum Mekka der Fledermausfreunde aus nah und fern. Mit modernster Technik, sprich mit Infrarot-Videokameras und Ultraschalldetektoren werden den Gästen Einblicke in das Familienleben unserer einzigen flugfähigen Säugetiere gewährt.
Alljährlich versammeln sich mehrere hundert Weibchen des Großen Mausohrs (Myotis myotis) im Turm der Dosdorfer Kirche und nutzen diesen als Wochenstube zur Aufzucht der Jungen. Zählungen der vergangenen Jahre ergaben, dass sich einschließlich der Jungtiere zeitweise bis zu 2500 Tiere im Kirchturm aufhalten. Es handelt sich somit um die größte Wochenstube des Großen Mausohrs in Mittelthüringen. Das Große Mausohr ist vom Mittelmeer bis nach Norddeutschland verbreitet und somit ein echter „Europäer“. Nicht zuletzt wegen der Bedeutung der Fledermauskolonie und der besonderen Verantwortung Thüringens für den Erhalt dieser Fledermausart, wurde die Kirche in Dosdorf in das europäische Schutzgebietsnetz „Natura 2000“ aufgenommen.
Nach der Begrüßung durch die Veranstalter gegen 19:30 Uhr und einer kurzen Einführung in die Geschichte des Fledermausquartiers durch Andreas Thiele, Sachgebietsleiter der unteren Naturschutzbehörde, wird Martin Biedermann seinen Vortrag über die „Kobolde der Nacht“ starten. Als freiberuflicher Biologe und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Fledermausschutz und –forschung in Thüringen ist er bestens mit den heimischen Fledermäusen vertraut und wird in seinem Diavortrag viele spannende Details aus dem heimlichen Leben der Fledermäuse erzählen können.
Bereits vor Einbruch der Dunkelheit bereiten sich die Muttertiere auf ihre nächtliche Nahrungssuche vor. Dies und wie die kleinen Fledermäuse ihre ersten Flugversuche unternehmen, wird quasi „live“ aus dem Dachstuhl auf eine große Leinwand im Kirchenraum übertragen.
Nach der gemeinsamen Beobachtung des Ausfluges der Großen Mausohren aus der Kirche besteht noch die Möglichkeit beim Netzfang über der Gera ein paar andere Fledermausarten kennenzulernen.
Allen Besuchern dürfte ein erlebnisreicher Abend bevorstehen. Die musikalische Einstimmung übernehmen wieder Mitglieder des Kammerorchesters der TU Ilmenau. Für die gastronomische Versorgung wird ab 19:00 Uhr durch den Freundeskreis Backhaus Dosdorf gesorgt.
